"Ohja, da müssen wir mal hin mit dir!" - Ohja, das ist schon lange her. Aber jetzt haben wir es, kurz vor Ende meiner Zürcher Zeit hier, doch noch geschafft. Wir sind nach einem wirklich sehr guten Abendessen im "Hermanseck" im Kreis 4 mit lieben Freunden in die Apfelkammer, oder eher die "Oepfelchammer" in der Altstadt gegangen.
Das ist eine Weinbar, in der es zwar Wasser, sonst aber nur Wein in allen Schattierungen und Varianten gibt. Wer Bier mag, sollte danach eher nicht fragen. Die uralte Weinstube hat aber mehr zu bieten als Essen und Getränke - so ist sie zum einen Stammlokal des Schweizer Poeten Gottfried Keller gewesen (unschwer an zahlreichen Bildern und Erinnerungen an der Wand der kleinen Stube zu erkennen), während sie zum anderen Arbeitsplatz des urigen Kellners Boris ist, der selbst allein einen Besuch wert wäre.
Aber, und das ist der Grund für unseren lange geplanten Besuch, zusätzlich kann man in der Oepfelchammer eine Mutprobe bestehen, die skurriler nicht sein könnte. Nach deren Bestehen darf man sich stolz namentlich in jedweder freien Fläche des Raumes verewigen.
Und darum geht es:
Zwei Balken, dicht unter der Decke, müssen ohne Hilfsmittel durchklettert werden. Ist das geschafft, hängt man sich kopfüber vom zweiten Balken herab und trinkt ein randvolles Glas Weisswein in einem Zug aus.
Ich gebe direkt zu, ich bin kläglich gescheitert und werde die blauen und roten Flecken auf meinen Oberarmen sicher noch mit nach Deutschland nehmen. Aber gelohnt hat es sich allemal!
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